Probemstellung
Die Erfassung von Mobilität im zeitlichen Längsschnitt mit einem Wegetagebuch ist für die Erhebungsteilnehmenden aufwendig und trotzdem hinsichtlich der Aussagemöglichkeiten über deren Mobilitätsverhalten begrenzt. Dies liegt darin begründet, dass wesentliche Determinanten des Mobilitätsverhaltens von Personen, wie beispielweise individuelle Normen oder Einstellungen gegenüber verschiedenen Verkehrsmitteln, nicht erhoben werden. Deren Erfassung zusätzlich zu einem Wegetagebuch würde jedoch den für die Erhebungsteilnehmenden akzeptablen Rahmen in Bezug auf den Ausfüllaufwand sprengen. Mit dem Mobilitätsskelett wurde deshalb ein Erhebungsansatz entwickelt, der die Mobilität von Personen vereinfacht und effizient erfragt und dafür zusätzlich wesentliche Determinanten des Mobilitätsverhaltens integriert erfasst.
Erhebungskonzept
Die Grundidee des Mobilitätsskeletts ist die abstrahierte Erfragung der Mobilität von Personen, um durch den erzielten Effizienzgewinn zusätzliche Determinanten des Mobilitätsverhaltens erheben zu können. Der Fokus liegt auf dem alltäglichen Mobilitätsverhalten von Personen und wird anhand wichtiger Aktivitäten (Arbeit, Einkaufen, Freizeit etc.) erfasst. Soziodemographische Eigenschaften der Person und des Haushalts (z.B. der Pkw-Besitz) werden erhoben, um das Mobilitätsverhalten der Erhebungsteilnehmenden einzuordnen und zu erklären. Fragen zu den Einstellungen zu verschiedenen Verkehrsmitteln erfassen die psychographischen Eigenschaften der Personen und helfen dabei, das Verhalten der Personen zum Beispiel bei der Verkehrsmittelwahl zu erklären. Weitere Module in vergangenen Befragungen beinhalteten Fragen zum Fernverkehrsverhalten, zur Nutzung von On-Demand-Diensten oder zum Online-Shopping.